Matura- und Projektarbeiten sind hoch interessante Kreationen von Schülern/innen, die sich über Monate in eine Materie vertieft und eine spezifische Thematik untersucht haben. Dabei sind sie auf kompetente Einzelbetreuung und Zusatzkurse angewiesen. Lehrkräfte, die Projekt- und Maturaarbeiten betreuen, machen in dieser Funktion interessante Erfahrungen, die aufzuzeichnen sich lohnt. Von drei Lehrpersonen, Verena Berthoud, Mario Caviezel und Hansjörg Frank, seien sie hier schwerpunktmässig zusammengefasst.
Eine wirkungsvolle Betreuung von Projekt- und Maturaarbeiten erfolgt in Form des Coaching. Der/die Betreuer/in nimmt keine LehrerInnenrolle ein, sondern begleitet die SchülerInnen, motiviert sie, stützt sie, um Schwierigkeiten zu meistern und Stolpersteine aus dem Weg zu räumen. Dieses Coaching ist bei der Themenfindung, der Definition von Leitfragen und beim Herstellen von Kontakten zu Archiven besonders wichtig.
Eine weitere wichtige Erfahrung: Wissenschaftliche Methoden werden mit Gewinn bereits im Grundlagenfach Geschichte trainiert und im Ergänzungsfach vertieft. Es zeigte sich, dass die Bearbeitung und Auswertung von Quellen den SchülerInnen ernsthafte Schwierigkeiten bereiten kann.
Im Akzentfach Gesellschaftswissenschaften (AG) kann auch das jeweilige Thema von HISTORIA eingebracht werden.
Die dritte wichtige Erfahrung: Eine Einführung in die Arbeit in einem Archiv ist sehr sinnvoll; sie kann z.B. im Rahmen des Ergänzungsfachs Geschichte oder zusätzlich zum Geschichtsunterricht quasi als Spezialkurs erfolgen. Für die Orientierung in einem Archiv leistet die coachende Lehrperson wertvolle Dienste. Archivkenntnisse der Lehrpersonen sollten dabei vorausgesetzt werden können.
Tipps von Hansjörg Frank für KollegInnen, welche noch wenig Erfahrung mit der Betreuung von Arbeiten haben, die auf Spurensuche in der eigenen Umgebung basieren:
„Geduld haben bei der Planungsphase. Archivbestände zu bestimmten Themen vorschlagen. Die Arbeit mit Originalquellen ist eine Herausforderung, aber gleichzeitig hoch motivierend.
Schüler*innen zur Teilnahme am Geschichtswettbewerb motivieren. Schulinterne Begabungsförderungsprogramme in Anspruch nehmen.“
Aus den Erfahrungsberichten der drei Lehrpersonen ist das Interesse, das Engagement beim Betreuen von Matura- und Projektarbeiten herauszulesen – eine conditio sine qua non für deren Gelingen!