Corona-bedingt musste auch die diesjährige HISTORIA-Preisverleihung am 29. Mai 2021 online via Zoom stattfinden. Die rund 40 eingeloggten Teilnehmer*innen der Veranstaltung, darunter das HISTORIA-Team, die jungen Forscher*innen, sowie einige Eltern, Gäste und Lehrpersonen verbrachten informative, abwechslungsreiche und – als es um die Verkündung der Preisträger*innen ging – spannende 90 Minuten gemeinsam vor den Bildschirmen.
Eingereicht worden waren bis Ende März insgesamt 24 Maturaarbeiten von 19 Verfasserinnen und 6 Verfassern aus 13 Kantonen (sowie eine weitgereiste Arbeit aus der Schweizerschule in Kolumbien), verfasst in Deutsch und Französisch. Wohl nicht zuletzt auch wegen der erschwerten Corona-Unterrichtsbedingungen fehlten diesmal leider Projektarbeiten von jüngeren Schüler*innen, und für einmal waren auch keine Arbeiten aus dem Tessin eingetroffen. Die eingereichten Arbeiten zeichneten sich aber durch eine hohe Qualität aus, wie die Jury attestierte.
Es gehört zum Konzept von HISTORIA, dass an der Prämierungs-Veranstaltung alle Arbeiten, egal ob Siegerarbeit oder nicht, kurz präsentiert werden und die jungen Geschichtsforscher*innen miteinander ins Gespräch kommen sollen. Im Zoom-Format fand das gegenseitige kurze Vorstellen der Arbeiten in fünf Breakout-Räumen statt. Als die Teilnehmer*innen nach 20 Minuten wieder ins Plenum «zurückgebeamt» wurden, hatte sich die Atmosphäre merklich gelockert.
Nun durften wir als Gast aus Hamburg Inka Siuts, Programm-Managerin von EUSTORY/Körber-Stiftung begrüssen, die den Anwesenden das EUSTORY-Netzwerk von 22 nationalen Geschichtswettbewerben, zu denen auch HISTORIA gehört, vorstellte.
Die Teilnahme an einer EUSTORY-Studienwoche – und damit die Gelegenheit, Gleichgesinnte aus ganz Europa kennen zu lernen, sich mit ihnen über Geschichte auszutauschen und gemeinsam zu forschen – stellt neben der Sieger-Urkunde und einem schönen Geldpreis den eigentliche Hauptpreis des Geschichtswettbewerbs dar.
So war nun die Überleitung zur eigentlichen Rangverkündigung geschafft. Die 15-köpfige Jury hatte in den beiden Kategorien «Maturaarbeiten» und «Kreative Arbeiten» die folgenden Sieger*innen erkoren.
1. Preis:
- Joachim Lalou, Collège Sainte Croix (Fribourg): Le conseiller d’Etat radical fribourgeois Jean Folly (1810-1854), législateur et pionnier de l’humanisation de la justice
- Nadja Tamm, Gymnasium Bäumlihof (Basel): Im letzten Moment. Die Flucht meiner Auslandschweizerfamilie aus Westpreussen 1945
2. Preis:
- Flurina Campell, Kantonsschule Glarus: Im Auftrag des Königs auf 2000 m.ü.M. Untertitel: Untersuchung der Rolle des Bergrichters im Bergbau S-charl im Jahr 1549
3. Preis:
- Gian-Luca Wittwer, Bündner Kantonsschule: Die Spanische Grippe in Chur 1918/19
- Anja Schröter, Kantonsschule Reussbühl (Luzern): Ein freies Volk braucht freie Frau – Das Frauenstimm- und Wahlrecht in der Schweiz – Eine Gesellschaft im Wandel 1945 – 1993
Kreativpreis:
- Daniela Wildi, Kantonsschule Wohlen: «J’étais un enfant qu’on ne voyait pas». Produktion eines Dokumentarfilms zum Thema «Verdingkinder»
Auch an dieser Stelle gratulieren wir allen Preisträger*innen nochmals ganz herzlich zu Ihrem Erfolg!
Alle übrigen Wettbewerbs-Teilnehmer*innen erhielten einen Büchergutschein.
Umrahmt wurde die Veranstaltung durch zwei gleichermassen informative wie unterhaltsame Beiträge von Benedikt Meyer, Historiker und Autor, spezialisiert auf historisches Kabarett: «Alte Zeiten in Basel» über die beiden Bahnhofsuhren in Basel und «103 Jahre für eine Lektion Grammatik» zum Thema Frauenstimmrecht.